Kleine Hunde Dürfen Hunde Käse essen?

Dürfen Hunde Käse essen?

Ist Käse ein passender Snack für Hunde?

Käse enthält viel Kalzium und Proteine sowie Vitamin B12. Er gilt daher für den Menschen als gesundes Lebensmittel. Aber dürfen Hunde Käse essen? In diesem Punkt herrscht bei vielen Hundehaltern große Unsicherheit.

Käse darf an Hunde verfüttert werden

Wenn es um Käse als Hundefutter geht, erhitzen sich vielfach die Gemüter, und es wird viel diskutiert. Entgegen vieler, sich hartnäckig haltender Gerüchte führt der Verzehr von Käse aber weder zum Verlust des Geruchssinns noch zu Blindheit.

Beim Training von Jagdhunden, Begleit- und Rettungshunden ist Käse seit Urzeiten ein beliebtes Trainingsmittel. Es wurde und wird gerne zur Belohnung eingesetzt. Daran dürfte eindeutig zu erkennen sein, dass Käse für die Vierbeiner grundsätzlich nicht schädlich sein kann.

Käse bringt also durchaus Abwechslung in die Ernährung und ist eine wertvolle Ergänzung zum normalen Hundefutter. Allerdings sollte darauf geachtet werden, welche Käsesorte verwendet wird. Nicht jede Käsesorte ist wirklich gut geeignet. Vor allem sollte auf Lebensmittelunverträglichkeiten geachtet werden.

Welche Käsesorten sind besonders gut geeignet?

Auf Weichkäse sollte insbesondere bei empfindlichen Hunden verzichtet werden, da dieser einen hohen Laktosegehalt hat. Briekäse ist zudem wegen des hohen Salzgehalts nicht gut für die Nieren der Hunde.

Die beste Wahl ist Hartkäse. Je älter (= reifer) der Käse ist, desto besser ist er geeignet. Bei reifem Käse ist der Laktosegehalt nur noch sehr gering und kann auch regelmäßig an empfindliche Hunde verfüttert werden.

Auch magerer Hüttenkäse kann gut verfüttert werden. Hüttenkäse ist reich an Aminosäuren und enthält viel Wasser. Entscheidend ist aber insbesondere, dass er keine Laktose enthält.

Was muss man beim Käse füttern beachten?

„Käse ist wegen der oft sehr salzhaltigen Rinde und teilweise starken Gewürzzusätzen nicht für jeden Hund geeignet“, erläutert Silke Hieronymus, Tierärztin mit Schwerpunkt Tierernährung, Diätetik und Ernährungsschäden. „Viele Käsearten werden während der Reifung mit Salzwasser gewaschen. Dadurch entsteht der jeweils charakteristische Geschmack. Das Salz sammelt sich jedoch in der Rinde an. Deshalb sollten Sie darauf verzichten Ihrem Hund große Mengen der Käserinde zu geben. Aber es ist immer eine Frage der Dosierung. Käse mit Pfefferkörner oder Chili sind natürlich auch in kleinen Mengen tabu.“

Zu beachten sei außerdem, dass der Käse je nach Sorte sehr viel Fett enthalte, was Übergewicht fördere. „Gerade kastrierte kleine Hunde neigen schon wenige Wochen nach der Kastration zu Übergewicht“, so Silke Hieronymus. „Hier muss die Tagesration meist angepasst werden. Käse ist hier nur sehr sparsam und immer mit einem Blick auf die Waage einzusetzen. Gerade Diabetes ist bei kleinen Hundenrassen weit verbreitet. Einige kleine Hunderassen scheinen ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus zu besitzen, zum Beispiel Dackel, Pudel, West Highland Terrier, Cairn Terrier, Zwergschnauzer etc.“.

Vorsicht bei Laktoseintoleranz!

Leider enthalten viele Milchprodukte und damit auch Käse Laktose. Bei bestehender Laktoseintoleranz fehlt im Darm das Enzym Laktase. Daher kann der Milchzucker nicht aufgespalten werden. Hunde mit Laktoseintoleranz können nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel mit Durchfall, Blähungen und krampfartigen Bauchschmerzen reagieren.

Der Laktosegehalt im Käse ist unterschiedlich. Laktosearme Käsesorten werden aber meist von allen Hunden gut vertragen.

Hartkäse ist leichter verträglich als Weichkäse
Hartkäse ist leichter verträglich als Weichkäse

Was macht Käse so wertvoll?

„Ausgangsprodukt der meisten Käsesorten ist die Milch von Kühen, Schafen oder Ziegen“, erklärt Silke Hieronymus. „Die Milch selbst enthält natürlich in ihrer ursprünglichen Form noch alle Vitamine, Mineralstoffe, Milchzucker, Fette und Eiweiße. Für die säugenden Welpen ist die Hundemilch in den ersten Lebenswochen Nährstoff und sogleich Flüssigkeitszufuhr in einem.“

Doch auch das weiterverarbeitete Lebensmittel verfügt noch über wichtige Nährstoffe. Hiernoymus: „Käse enthält wertvolle Aminosäuren und ist eiweißreich. Neben dem wichtigen Eiweiß sind in Käse Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium zu finden. Eisen, Kupfer und Zink, Vitamin A sowie Vitamine der B-Gruppe machen Käse zu einem sehr nährstoffreichen Nahrungsmittel. Neben allen wichtigen Inhaltsstoffen ist Calcium für die Skelettentwicklung des Welpen unabdingbar. Käse enthält auch trotz der Verarbeitung noch große Mengen an Eiweißen und Mineralstoffen aus der Milch.“

Käse ist auch gut für die Zahnpflege

Käse ist bekannt dafür, dass er antibakteriell wirkt. Das hat auch positive Auswirkungen auf die Mundflora. Zahnbelag wird verhindert und Mundgeruch beseitigt.

Hunde lieben Kauknochen. Mit speziellen Käseknochen tut man dem Hund besonders viel Gutes. Käse ist nachgewiesenermaßen gut gegen Karies. Käseknochen sind daher optimal für die Zahnpflege von Hunden.

Wenn die Käseknochen mit Speichel in Kontakt kommen, kleben sie etwas an den Zähnen. Dadurch muss der Hund ordentlich kauen. Die Zähne werden dadurch sauber und das im Käse enthaltene Kalzium wirkt sich positiv auf den Zahnschmelz aus.

Fazit

Käse kann in Maßen als Ergänzung zum Hundefutter Verwendung finden. Reagiert der Hund mit Blähungen oder Schmerzen, sollte jedoch die Käsesorte gewechselt oder ganz auf Käse verzichtet werden.

Ansonsten ist ein kleines Stückchen Käse zwischendurch aber eine willkommene Abwechslung für den Hund. Auch zur Belohnung oder um die Einnahme von Tabletten zu vereinfachen, darf gerne ein Käsestückchen gegeben werden.

Dr. med. vet. Silke Hieronymus betreibt im Schweizer Kanton Zürich eine Praxis für Tierernährung. Ihre Schwerpunkte: Tierernährung, Diätetik und Ernährungsschäden bei Hund, Katze und Pferd. Außerdem führt sie den Titel Pferdezahnmedizinerin GST/SVPS und berät Pferdehalter ganzheitlich in punkto Zucht, Gesunderhaltung und Ausbildung ihrer Vierbeiner.