Zwergschnauzer
- Trainierbarkeit:
- Haarausfall:
- Ausdauer:
- Wachhund:
- Umgang mit Kindern:
- Beliebtheit:
Das Verhalten des Zwergschnauzers
Der Zwergschnauzer ist ein kleiner, lebhafter, aber auch gelehriger Hund, dessen ausgesprochen hohes Bewegungsbedürfnis einen aktiven Halter erforderlich macht. Stubenhocker sind absolut nichts für ihn. Der Zwergschnauzer liebt lange Spaziergänge, Apportier- und Suchspiele. Auch Kunststücke zu erlernen bereitet ihm großen Spaß. Hauptsache ist, sein Herrchen bietet ihm jede Menge Abwechslung. Im Sommer sollte man ihn an besonders heißen Tagen nicht allzu sehr fordern, denn Zwergschnauzer sind keine Freunde von großer Hitze.
Aufgrund seiner handlichen Größe kann er auch gut in einer Stadtwohnung gehalten werden, vorausgesetzt, die täglichen Bewegungseinheiten sind lang genug. Ein Haus mit Garten wäre für den Zwergschnauzer ideal.
Er ist seinen großen Brüdern, dem Mittelschnauzer und dem Riesenschnauzer, im Aussehen sehr ähnlich. Auffällig ist zunächst sein kräftiger Bart an der Schnauze und natürlich die buschigen Augenbrauen. Beides verleiht ihm das typische Aussehen eines Schnauzers. Ebenso wie die Großen, ist auch er wachsam und intelligent. Bei seiner Erziehung darf Konsequenz nicht fehlen, denn die Zwergschnauzer haben die Angewohnheit, Kommandos auch schon einmal zu ignorieren.
Früher war der Zwergschnauzer ein beliebter Wachhund und Mäusejäger auf vielen Bauernhöfen. Der unerschrockene Jäger sorgte zuverlässig am Hof und im Stall für Ordnung. Da die Arbeit auf einem Bauernhof für den Zwergschnauzer kaum noch in Frage kommt, ist er stattdessen in einer aktiven Familie gut aufgehoben. Er möchte seinen Menschen gefallen, ist ihnen ergeben und treu. Kinder sind willkommene Spielgefährten, andere Hunde im Haus werden akzeptiert. Allerdings besitzt er immer noch einen Jagdtrieb, weshalb er in Parks beim Spaziergang besser an der Leine bleibt. Mit der notwendigen Erziehung lässt er sich zwar von seiner Beute abrufen, es kommt jedoch auf die Tagesform an. Manchmal kann der kleine Racker auch ganz schön eigensinnig sein und stellt seine Ohren auf Durchzug.
Der Zwergschnauzer kurz und bündig
- Der Zwergschnauzer stammt aus Deutschland und ist seit 1955 vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) als eigenständige Rasse anerkannt.
- Zwergschnauzer sind eng mit den Pinschern verwandt.
- Er wird zwischen 30 cm bis 35 cm groß.
- Sein Gewicht liegt zwischen 4 und 8 kg.
- Die Lebenserwartung liegt bei etwa 14 Jahren.
- Der Zwergschnauzer benötigt eine solide, vor allem konsequente Erziehung.
- Durch sein großes Bewegungsbedürfnis eignet er sich für aktive Menschen.
- Der Zwergschnauzer will im Mittelpunkt seiner Familie stehen.
- Er ist in der Regel verträglich mit Mensch und Tier, kann aber mal über die Stränge schlagen.
Die Rassemerkmale
Der Zwergschnauzer ist ein kleiner, kräftig gebauter und gedrungen wirkender Hund, der viel Ähnlichkeit mit seinen größeren Brüdern hat. Er besitzt wie sie ein raues, drahtiges Fell. Als Farbvarianten werden schwarze, schwarz-silberne, weiße Zwergschnauzer gezüchtet. Bei der Farbe "Pfeffer und Salz" trägt der Hund ein Haarkleid aus schwarzen und weißen Haaren, ein Laie würde sagen, der Hund hat eine graue Farbe. Im Frühling und Herbst verliert der Zwergschnauzer nur wenig Haare.
Sein Kopf ist relativ lang und fällt durch den buschigen Bart sofort auf. Über den ovalen, dunklen Augen wachsen ebenfalls buschige Brauen. Die V-förmigen, hoch angesetzten Klappohren werden hängend getragen.
Der Zwergschnauzer besitzt kräftige Ober- und Unterkiefer mit einem rein weißen Scherengebiss.
Der Hals ist muskulös, edel geschwungen und vereint sich harmonisch mit dem Widerrist. Der kurze Rücken fällt nach hinten leicht ab. Die Brust ist mäßig breit, mit gut ausgebildeter Brustbeinspitze. Die Gliedmaßen des Zwergschnauzers sind stämmig und gerade, sie erlauben einen elastischen und raumgreifenden Gang.
Die Rute des Zwergschnauzers ist verhältnismäßig kurz und dünn. Sie wird aufrecht getragen.
Wesen und Charakter des Zwergschnauzers
Wie alle Schnauzer ist auch der Zwergschnauzer ein intelligenter, im Normalfall folgsamer und aufmerksamer Hund. Er ist lebhaft, verspielt, neugierig und benötigt viel Beschäftigung. Da er gerne lernt, aber noch viel lieber spielt, kann seine Erziehung in abwechslungsreichen Spielen eingebunden werden. Der Zwergschnauzer ist darauf bedacht, seinem Herren zu gefallen und wird bei den Trainingsstunden begeistert mitarbeiten.
Von Natur aus ist der Zwergschnauzer temperamentvoll, mutig und frech. Trotz seiner geringen Größe bewacht er Haus und Hof und reagiert mit einem Bellen, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. Fremden gegenüber benimmt er sich reserviert und kann auch einmal unfreundlich reagieren. Bei Begegnungen mit Artgenossen ist er unerschrocken und hält sich manchmal für einen Riesenschnauzer. Solche Situationen können jedoch durch eine konsequente Erziehung gemeistert werden, die bereits im Welpenalter beginnen muss. Der Zwergschnauzer benötigt Regeln und klare Ansagen, die eingehalten werden sollten. Nachlässigkeiten bemerkt der schlaue Bursche sofort und macht dann das, was er will.
Grundsätzlich schließt sich der Zwergschnauzer eng an seine Familie an, übernimmt ihren Lebensstil und kann daher gut auch in einer kleineren Wohnung gehalten werden. Voraussetzung ist jedoch immer die ausreichende Bewegung und Beschäftigung.
In der Regel legt er ein gutes Benehmen an den Tag und kann daher problemlos überall mit hingenommen werden.
Die Pflege des Zwergschnauzers
Auf die Fellpflege sollte beim Zwergschnauzer ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Regelmäßiges Bürsten ist notwendig, um abgestorbene Haare zu entfernen und einem Verfilzen vorzubeugen. Der hübsche Bart wird gekämmt und gestutzt, damit die typische Erscheinung des Schnauzers erhalten bleibt. Hin und wieder ist ein Besuch im Hundesalon erforderlich, um das gesamte Haarkleid zu trimmen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Po frei geschnitten wird. Das verhindert unschöne Verschmutzungen nach dem großen Geschäft und erspart dem Hund eine unangenehme Reinigungsprozedur.
Die Ohren sollten ebenfalls regelmäßig gesäubert werden. Oberflächliche Verschmutzungen entfernt man mit einem feuchten Tuch, Verkrustungen können mit einem speziellen Ohrreiniger gelöst werden. Wachsen zu viele Haare in den Ohren, werden sie einfach heraus gezupft.
Auch die Augen sind sauberzuhalten. Morgendliche Verklebungen verschwinden beim Abwischen mit einem feuchten Tuch.
Die Zähne des Zwergschnauzers werden immer wieder auf Zahnbeläge oder Zahnstein kontrolliert. Harte Kauartikel helfen, Zahnbeläge zu vermeiden. Hat sich doch einmal Zahnstein gebildet, sollte dieser rechtzeitig vom Tierarzt entfernt werden, damit sich keine Zahnfleischentzündungen bilden können.
Läuft sich der Zwergschnauzer seine Krallen nicht selbständig ab, müssen sie gelegentlich geschnitten werden.
Krankheiten des Zwergschnauzers
Zwergschnauzer sind normalerweise robuste Hunde und nur wenig krankheitsanfällig. Jedoch können auch bei ihm erblich bedingte Krankheiten auftreten. Dazu gehören:
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Blasensteine: Symptome sind Blut im Urin, häufiges Pipi machen, Erbrechen, Appetitlosigkeit. Die Krankheit kann gut, unter Umständen operativ, behandelt werden.
- Diabetes: Symptome sind hier ein unnormal großes Trinkbedürfnis und häufiges Wasser lassen. Die Krankheit wird mit Insulinspritzen (oft lebenslang) und spezieller Ernährung behandelt.
- zu wenig Tränenflüssigkeit, führt zu Augenentzündungen
- zu hohe Cholesterinwerte
- Augenprobleme, beispielsweise Glaukom, Katarakt und progressive Retina-Atrophie. Starerkrankungen sind behandelbar, die Retina-Atrophie führt letztendlich immer zur Erblindung des Tieres.
- Schnauzer-Komedonen-Syndrom: Hier entzünden sich auf dem Rücken Haarfollikel, die durch ein Zuviel an Keratin blockiert sind. Einfach gesagt sind es lediglich Mitesser, die zwar unschön, aber ungefährlich sind.
- Myotonia Congenita: Symptome der Krankheit ist vor allem eine Muskelsteife, die sich durch Übungen verbessern lässt. Oft bestehen auch Schluckbeschwerden und übermäßiges Speicheln. Der betroffene Zwergschnauzer zeigt dazu eine unnormale Bezahnung und einen Überbiss.
- Patella-Luxation, bei der die Kniescheibe aus ihrer Führung springt. Früh erkannt, ist die Erkrankung gut behandelbar.
Regelmäßige Tierarztbesuche dienen zur Früherkennung von verschiedenen Krankheiten, Impfungen können viele Erkrankungen, beispielsweise Leptospirose (Infektionskrankheit), Parvovirose (Infektionskrankheit ähnlich der Katzenseuche), Staupe oder Tollwut verhindern.
Um das Auftreten von Erbkrankheiten möglichst auszuschließen, kann man bereits beim Welpenkauf darauf achten, dass der ausgewählte Züchter nur erbgesunde Tiere verpaart. Ein seriöser Züchter wird darüber gern Auskunft geben, da ihm das Wohlergehen seiner Tiere am Herzen liegt.
Die Geschichte des Zwergschnauzers
Die Rasse des Zwergschnauzers ist relativ alt, denn bereits um 1870 begann man, Pinscher- und Schnauzerrassen zu züchten. Schon vorher, wahrscheinlich ab dem Mittelalter, waren sehr ähnliche Hunde im württembergischen Raum als Arbeitshunde im Dienst von Fuhrleuten. Die sogenannten "Rattler" waren ausdauernd und liefen auf Reisen problemlos neben dem Wagen. Außerdem sorgten sie für rattenfreie Stallungen.
Die damaligen Pinscher und Schnauzer (er hieß damals noch "rauhaariger Zwergpinscher") waren eng miteinander verwandt. Ein Mann namens Josef Berta war von den beiden Hunden so begeistert, dass er sich in der Zucht für die Trennung der Rassen einsetzte und die Anerkennung von Pinscher und Zwergschnauzer befürwortete. Allerdings sollte die offizielle Anerkennung noch einige Jahre dauern. Durch Einkreuzung anderer Rassen versuchte man, bei beiden Rassen besondere Merkmale hervorzuheben oder auch wegzuzüchten.
1895 wurde ein Pinscher-Schnauzer-Klub gegründet, der neben den Pinschern auch die Zucht des Zwergschnauzers als Familien- und Begleithund vorantrieb. Bis heute ist dieser Club allein für die Bestimmung der Rassestandards beim Zwergschnauzer zuständig und das weltweit.
Die offizielle Anerkennung des Zwergschnauzers durch die FCI erfolgte im Jahr 1955.
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