Kleine Hunderasse: Schweizer Niederlaufhund

Kleine Hunderasse Schweizer Niederlaufhund
Trainierbarkeit: 9 Stern
Haarausfall: 2 Sterne
Ausdauer: 10 Sterne
Wachhund: 3 Sterne
Umgang mit Kindern: 8 Sterne
Beliebtheit: 2 Sterne

Informationen zum Schweizer Niederlaufhund

Der Schweizer Niederlaufhund ist ein mittelgroßer Jagdhund, der selbst in schwierigem Gelände dem Wild fährtenlaut folgt und es aufspürt. Er ist von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) als Schweiß- bzw. Laufhund anerkannt.

Der mehrfarbige Schweizer besitzt ein freundliches Wesen und zeigt niemals Angst oder Aggressivität. Während er bei der Jagd mit vollem Eifer und ausdauernd bei der Sache ist, zeichnet er sich im Haus durch seine Sanftmütigkeit aus. Er liebt seine Menschen und lässt sich relativ einfach erziehen, allerdings ist er manchmal ein wenig stur.

Dass Besondere beim Schweizer Niederlaufhund ist, dass es ihn in vier verschiedenen Farbvariationen gibt:

  • Berner Niederlaufhund: Er besitzt entweder glattes oder raues Haar und hat immer die drei typischen "Berner-Farben" schwarz, weiß und loh. Die Grundfarbe ist bei ihm weiß mit schwarzen Platten als Sattel oder Mantel.
  • Jura Niederlaufhund: Bei ihm ist ein glattes Haarkleid gewünscht, Stockhaarigkeit wird jedoch ebenfalls zugelassen. Die Fellfärbung ist schwarz mit einem lohfarbigen Brand über den Augen, ebenfalls an Backen, Brust und Läufen. Der Jura Niederlaufhund kommt auch in Lohfarbe vor und besitzt dann einen schwarzen Sattel bzw. Mantel.
  • Luzerner Niederlaufhund: Diese Version besitzt in der Grundfarbe weißes, schwarzes oder grau gesprenkeltes Haar.
  • Schwyzer Niederlaufhund: Auch er hat ein glattes Haarkleid in der Grundfarbe Weiß. Er weist allerdings große Flecken in gelb-rot oder orange-rot auf.

Verwendung, Wesen und Charakter sind bei allen vier Varianten nahezu gleich.

Der Schweizer Niederlaufhund im Überblick

  • Er ist von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt.
  • Er ist ein Laufhund, ebenso wie der Schweizer Laufhund, nur wesentlich kleiner.
  • Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 35 cm bis 43 cm.
  • Hündinnen bleiben mit 33 cm bis 40 cm etwas kleiner.
  • Das Gewicht liegt zwischen 15 kg und 20 kg.
  • Er wird zur Jagd verwendet, hat daher einen hohen Bewegungsdrang und eine gute Spürnase.
  • Er eignet sich auch als Familienhund, wenn ausreichend Bewegung und Beschäftigung gewährleistet ist.
  • Er ist leichtführig und sehr lernwillig.

Rassemerkmale des Schweizer Niederlaufhundes

Er hat eine auffallende Ähnlichkeit mit dem großen Schweizer Laufhund, ist aber um einiges kleiner. Seine Erscheinungsbild ist edel und freundlich.

Am Kopf hat er keine Fellfalten, der Stopp ist mäßig ausgebildet. Die Nase ist dunkel, der Fang kräftig mit einem starken Scherengebiss. Seine dunklen, ovalen Augen verleihen ihm einen freundlichen Gesichtsausdruck. Die langen Ohren sind tief angesetzt und reichen mindestens bis zur Nasenspitze. Sie sind schön gefaltet und seidig behaart.

Der Rücken des Schweizer Niederlaufhundes hat eine mittlere Länge, ist gerade und fest. Seine Rute besitzt ebenfalls eine mittlere Länge, ist gut behaart und reicht in der Regel bis zum Sprunggelenk. In Ruhe trägt er die Rute hängend, ist der Schweizer in Aktion, nimmt er seine Rute hoch, aber nicht über den Rücken.

Die vorderen und hinteren Gliedmaßen sind kräftig, gut bemuskelt und besitzen rundlich gewölbte, feste Pfoten. Beim Schweizer Niederlaufhund fällt der fließende, schwungvolle und raumgreifende Bewegungsablauf auf. Am liebsten ist er im flotten Trab oder im ausgreifenden Galopp unterwegs.

Das Haarkleid ist bei allen vier Untergruppen des Schweizers kurz, glatt und dicht. Es besitzt wenig Unterwolle. Je nach Typ ist die Zeichnung unterschiedlich. Die Hauptfarben sind jedoch schwarz, weiß und lohfarben. Es kommen verschiedenfarbige Platten und Abzeichen vor.

Wesen und Verhalten

Schweizer Niederlaufhunde sind flinke und ausdauernde Jäger, die eine einmal aufgenommene Fährte sicher verfolgen und spurlaut anzeigen. Trotz der großen Jagdleidenschaft fühlt sich der kleine Schweizer ebenfalls in einer Familie wohl. Hier zeichnet er sich durch Sanftmütigkeit und Freundlichkeit aus. Seinen Menschen gegenüber ist er anhänglich und fröhlich, bei Kindern ist er unkompliziert, sanft, geduldig und spielt gern mit ihnen. Der kleine Schweizer hat eigentlich immer gute Laune und kann sogar einige Zeit allein zuhause bleiben. Im Prinzip ist der Schweizer Niederlaufhund genau richtig für Familien, die einen Jagdhund führen möchten und auch einen treuen Begleiter im täglichen Leben suchen.

Allerdings benötigt diese Hunderasse sehr viel Bewegung und Beschäftigung. Ausschließlich lange Spaziergänge im Park lasten ihn nicht aus und für einen flotten Hundesport wie Agility ist er aufgrund seines langen Körpers nicht unbedingt geeignet. Als Begleiter beim Joggen und Rad fahren hält er jedoch gut mit.

Fährtensuchspiele und Mantrailing sind ebenfalls ideal für ihn, wenn er nicht zur Jagd mitgenommen wird. Hier kann er seinen außergewöhnlichen Spürsinn einsetzen und trainieren. Mantrailing ist ein Hundetraining, bei dem der Hund die Spur eines Menschen verfolgen muss. Dafür benötigt der Jäger eine äußerst sensible Nase.

Die Erziehung des Schweizer Niederlaufhundes, hier sind alle vier Varianten gemeint, gestaltet sich relativ unkompliziert. Da er gerne lernt, bereitet es keine allzu großen Schwierigkeiten, den kleinen Schweizer zu einem folgsamen Jagd- und Familienhund zu erziehen. Allerdings benötigt der Schweizer eine klare Führung und auch Konsequenz, denn hin und wieder möchte er seinen Dickkopf durchsetzen und bleibt stur oder fällt seine eigenen Entscheidungen.

Die Pflege des Schweizer Niederlaufhundes

Der Schweizer Niederlaufhund hat eine recht kurzes Fell mit wenig Unterwolle. Es benötigt nur wenig Pflege, sollte aber einmal die Woche durchgebürstet werden, um lose Haare zu entfernen. Nach einem Jagdausflug wird das Fell auf Kletten und Parasiten untersucht und wenn nötig mit einem feuchten Lappen gesäubert. Ansonsten sind nur die üblichen Pflegemaßnahmen erforderlich.

Die Augen sollten stets sauber gehalten werden, Verkrustungen sind mit einem feuchten, weichen Tuch zu entfernen. Die langen Ohren bedürfen ebenfalls einer regelmäßigen Pflege. Aufgrund ihrer Länge fehlt es an ausreichender Belüftung, es können unter Umständen Ohrenentzündungen entstehen. Daher müssen die Ohren stets kontrolliert und sauber gehalten werden. Eine Kontrolle der Krallen bedarf es bei den Hunden, die viel auf weichem Boden unterwegs sind. Sie laufen sich die Krallen nicht automatisch ab, daher ist ein Schnitt erforderlich.

Die Krankheiten

Bei den Schweizer Niederlaufhunden sind keine Erbkrankheiten bekannt. Es handelt sich um eine robuste Rasse. Dennoch können natürlich immer irgendwelche Erkrankungen auftreten. Am besten ist es, einmal im Jahr den Tierarzt zur Kontrolle aufzusuchen. So können alle Schutzimpfungen wahrgenommen werden und eventuelle erste Anzeichen für Krankheiten werden dabei schon früh erkannt, sodass bereits im Anfangsstadium helfend eingegriffen werden kann.

Die Geschichte des Schweizer Niederlaufhundes

Um das Jahr 1900 führte man in einigen Regionen der Schweiz die Revierjagd ein. Die Jäger, die bisher mit den großen Schweizer Laufhunden unterwegs waren, meinten, ihre Hunde seien für diese Art von Jagd zu schnell. Daher begann man kleinere Jagdhunde zu züchten, die die gleichen Qualitäten haben sollten, wie ihre großen Brüder.

Eine gezielte Zucht und verschiedene Kreuzungen brachten einen eigenwilligen, aber jagdlich erstklassigen Laufhund mit relativ kurzen Beinen hervor, der im Aussehen stark dem Schweizer Laufhund ähnelte. Man nannte ihn "Niederlaufhund". Am 01.06.1905 gründete man den Schweizerischen Niederlaufhund-Club (SNLC), dessen ursprünglicher Name zunächst "Schweizerischer Dachsbracken-Club" lautete.

Der Schweizer Niederlaufhund wurde von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt, die letzten Standards wurden am 13.10.2015 festgelegt.


Hier ist Platz für das Bild Ihres Schweizer Niederlaufhundes