Kleine Hunderasse: Cão da Serra de Aires

Kleine Hunderasse Cão da Serra de Aires
Trainierbarkeit: 9 Stern
Haarausfall: 6 Sterne
Ausdauer: 9 Sterne
Wachhund: 10 Sterne
Umgang mit Kindern: 10 Sterne
Beliebtheit: 1 Sterne

Wissenswertes

Im Alentejo, einer dünn besiedelten Region in Südportugal, bewacht und treibt der Cão da Serra de Aires Ziegen- und Schafherden, Schweine und Stiere. Geschickt hält er die Tiere auf der Weide zusammen, mögliche Ausreißer werden umgehend zurückgeholt.

Böse Zungen nennen ihn auch „Affenhund“, angeblich wegen seines affenähnlichen Gesichtsausdrucks. Tatsächlich geben ihm die langen Haare am Kinn, die buschigen Brauen und der typische Schnauzbart eine freundliche Mimik.

Er ist der typische, sehr wachsame Hütehund Portugals und besitzt Arbeitseifer, Ausdauer und jede Menge Temperament.

Der Cão da Serra de Aires ist aber auch ein lustiger und liebevoller Familienhund, der seine Menschen liebt und ihnen treu ist. Allerdings benötigt er eine konsequente Erziehung und einen Rudelführer, den er respektieren kann.

Fremden gegenüber benimmt sich der Cão sehr wachsam und eher reserviert.

Der Cão ist intelligent, lernt gern und möchte beschäftigt werden. Wenn er gerade mal keine Herden bewachen muss, eignet er sich auch für Hundesport, wie Agility, Obedience, Dogdance, Fährtensuche und Gehorsamsprüfungen.

Der Cão da Serra de Aires in Stichpunkten

  • Der FCI (Fédération Cynologique Internationale) hat den Cão als eigenständige portugiesische Hunderasse anerkannt.
  • Der AKC (American Kennel Club) führt den Cão seit Ende des Jahres 2010 als Portuguese Sheepdog im Foundation Stock Service.
  • Der Cão ist ein Hüte- und Treibhund.
  • Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 45 cm bis 55 cm.
  • Die Weibchen bleiben mit 42 cm bis 52 cm etwas kleiner.
  • Das Gewicht des Cão liegt zwischen 12 kg und 27 kg.
  • Er kommt in vielen Farbschlägen vor. Unter anderem sind die Farben Loh, Braun, Schwarz und Wolfsgrau vertreten.
  • Der Cão wird auch Portugiesischer Schäferhund genannt.

Die Rassemerkmale

Es handelt sich um einen mittelgroßen Hirtenhund mit zottigem Fell. Das Haarkleid ist lang, rau und möglichst glatt. Der Kinn- und Schnauzbart verleiht dem Cão einen beinahe weisen Gesichtsausdruck.

Sein Kopf ist mittelgroß, kräftig und breit, der Stopp gut ausgeprägt. Die Farbe der Nase variiert je nach Fellfarbe. Sie ist normalerweise schwarz, kann aber bei hellerer Fellfarbe bräunlich sein.

Im relativ kurzen Fang steht ein Scherengebiss. Die runden, mittelgroßen Augen des Cão sind immer dunkel, können aber auch die Farbe einer Haselnuss oder eines Bernsteins besitzen. Die dreieckigen Hängeohren sind hoch angesetzt.

Der Körper erscheint kräftig bemuskelt und harmonisch gebaut. Die lang behaarte Rute ist hoch im Ansatz und reicht bis zu den Sprunggelenken. Der Cão trägt sie niemals eingerollt über dem Rücken.

Vorder- und Hinterbeine weisen eine kräftige Muskulatur auf, sie sind kräftig im Knochenbau und erlauben dem Cão einen raumgreifenden Trab und einen energischen Galopp. Das Haarkleid des Cão ist lang, fest im Griff und eventuell etwas gewellt. Es fehlt die Unterwolle. Für ihn typisch ist der Schnauzbart und die buschigen Brauen. Die Farbpalette ist vielfältig und reicht von Braun über Grau, von Lohfarbe bis Schwarz. Dabei können hellere und dunklere Schattierungen vorkommen. Außer einem kleinen weißen Brustfleck sind beim Cão keine weißen Zeichen erlaubt.

Der Charakter

Als typischer Hütehund gehört es zu seinen bemerkenswerten Eigenschaften, die ihm anvertraute Herde zusammen zu halten und sie zu bewachen. Ausreißer werden zurück gebracht, Angreifer werden vertrieben. Seinem Hirten ist der Cão treu ergeben. Aber auch in der Familie ist der verspielte Bursche ein idealer, anschmiegsamer Begleiter. Kindern gegenüber benimmt er sich vorbildlich und ist immer für ein Spiel zu haben. Mit ihm wird es nie langweilig.

Seine Menschen werden bewacht und beschützt. Sollte er in einer Familie keine Hüteaufgaben haben, benötigt er eine sinnvolle Beschäftigung, wie zum Beispiel jede Art von Hundesport bei dem man sich viel bewegen und Aufgaben erledigen muss.

Die Erziehung des Cão sollte liebevoll, aber konsequent sein. Der quirlige Portugiese möchte seinen Menschen gefallen und verinnerlicht daher schnell die Kommandos, die ihm beigebracht werden. Hat einmal etwas gelernt, vergisst er es nicht wieder. Daher sollte man vor Beginn der Erziehung sich genau darüber im Klaren sein, was der Hund können soll und was nicht. Für Erfolge möchte der Cão belohnt werden. Streicheleinheiten und liebe Worte sind genau richtig, Härte oder gar Strafen verträgt der feinfühlige Cão nicht. Eine ungerechte Behandlung würde das Vertrauen zu seinen Menschen empfindlich stören.

Die Pflege

Durch das lange, struppige Fell ist eine regelmäßige Pflege erforderlich. Mindestens einmal in der Woche muss gebürstet werden, damit keine Verfilzungen auftreten. Ist der Cão viel in der Natur oder auf den Weiden unterwegs, sollte das Fell abends immer nach Kletten und Parasiten abgesucht werden.

Die hängenden Ohren bedürfen ebenfalls einer regelmäßigen Pflege. Da durch ihre Länge und die langen Haare die Belüftung eingeschränkt ist, kann es zu Ohrenentzündungen kommen, wenn die Ohren nicht sauber gehalten werden. Auch die Augen müssen sauber sein. Entfernen Sie Staub und Schleim mit einem weichen, feuchten Tuch.

Die Krankheiten beim Cão da Serra de Aires

Der Cão ist in der Regel ein robuster Hund, der nur selten durch Krankheiten ausfällt. Gelegentlich tritt bei ihm eine Hüftdysplasie auf, deren Behandlung schon bei den kleinsten Anzeichen in die Hände eines Tierarztes gehört.

Die Erkrankung an Maligner Hyperthermie fällt meist erst bei einer notwendigen Operation auf. Es handelt sich hier um eine vererbte Störung im Stoffwechsel der Skelettmuskulatur. Werden bestimmte Narkosemittel gegeben, kann es zu tödlich verlaufenden Stoffwechselentgleisungen kommen.

Bei älteren Cãos entwickeln sich hin und wieder epileptische Anfälle, deren Auslöser jedoch bisher nicht gefunden wurde.

Die geschichtliche Entwicklung

Ein genauer Nachweis über die Herkunft des Cão da Serra de Aires kann nicht geführt werden. Es gibt verschiedene Theorien, wie die Hunde nach Portugal kamen. Entweder kamen ihre Vorfahren mit Viehherden aus Spanien und vermischten sich mit portugiesischen Hütehunden oder sie sind das Ergebnis einer Zucht des Grafen Castro Guimaraes.

Auf jeden Fall ist immer noch nicht hinreichend geklärt, ob der Cão da Serra de Aires mit Hütehunden wie dem Berger des Pyrénées, dem Berger de Brie oder dem Berger Picard verwandt ist.

Im Jahr 1962 wurden die ersten Portugiesischen Schäferhunde aus Portugal importiert. In Deutschland tauchte der Cão erst ab 1973 auf. Der zottige Portugiese ist zwar in unseren Breiten noch nicht sehr bekannt, aber immer mehr Menschen interessieren sich für den anhänglichen Burschen als Begleit- und Familienhund.

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