Kleine Hunderasse: Buhund

Kleine Hunderasse Buhund
Trainierbarkeit: 9 Stern
Haarausfall: 7 Sterne
Ausdauer: 9 Sterne
Wachhund: 10 Sterne
Umgang mit Kindern: 10 Sterne
Beliebtheit: 1 Sterne

Wissenswertes über den Buhund

Der Buhund ist ein norwegischer Hüte- und Wachhund, dessen Vorfahren bereits die Wikinger vor mehr als tausend Jahren begleitet haben. Sein Name leitet sich vom norwegischen Wort „Bu“ ab, welches im Deutschen mit „Hof“ oder „Gehöft“, aber auch mit „Vieh“ übersetzt wird. Hier kann bereits der hauptsächliche Verwendungszweck des quirligen Burschen abgeleitet werden: Bewacher von Haus und Hof sowie Beschützer von Viehherden. Er gehört zu den kleineren Spitzen, typisch ist die fest eingerollte Rute, die immer über dem Rücken getragen wird.

Neben der Bewachungs- und Hüteaufgaben begleitete er seinen Herrn auch auf die Jagd nach Elchen, Rot- und Niederwild. Sein energisches Auftreten und sein Mut machten ihn ebenfalls zu einem geeigneten Begleiter für die Wolfs- und Bärenjagd. Aufgrund seiner geringen Größe war es für ihn kein Problem, dem Wild sogar in unwegsamem Gelände nachzustellen. Heute noch wird er im Südwesten Norwegens als Hütehund bei der Haltung von großen Schafherden eingesetzt. Allerdings nehmen immer häufiger Border Collies oder seinen Platz ein.

Durch sein freundliches, anhängliches und charmantes Wesen wird der Buhund mehr und mehr zum Familienhund. Obwohl er zuverlässig sein Heim und seine Menschen bewacht, zeigt er sich Kindern gegenüber äußerst liebevoll, auch wenn es im Spiel einmal etwas rauer zugeht.

In Norwegen gilt der Buhund immer noch als erhaltenswertes Kulturgut und wird hier weiterhin gezüchtet. Auch in England gibt es verschiedene Züchter, in anderen europäischen Ländern ist der Buhund nur selten anzutreffen.

Kurz und bündig

  • Sein Ursprungsland ist Norwegen.
  • Er wird auch als Norsk Buhund oder als Norwegian Sheepdog bezeichnet.
  • Er ist vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) als eigenständige Rasse anerkannt.
  • Rüden werden bis 47 cm groß, Weibchen bleiben mit bis zu 45 cm Widerristhöhe etwas kleiner.
  • Das Gewicht der Rüden liegt bei etwa 18 kg, das der Hündinnen bei 16 kg.
  • Buhunde können 13 bis 15 Jahre alt werden.
  • Er eignet sich als Wach-, Hüte- und Familienhund. Aber auch die Jagd steckt ihm noch im Blut.
  • Vom Wesen her ist er freundlich, mutig, lebenslustig und energiegeladen.
  • Der Buhund benötigt reichlich Bewegung und geistige Beschäftigung.
  • Er eignet sich für verschiedene Hundesportarten.
  • Er kommt in den Farben Rot-weizenfarben, Weizenfarben mit verschiedenen Schattierungen und Schwarz vor.

Rassemerkmale

Der Norwegische Buhund ist ein mittelgroßer Hund, der Ähnlichkeiten mit dem Spitz aufweist. Sein Haarkleid ist dick und hat eine dichte, weiche Unterwolle. Die mittelgroßen, spitzen Ohren stehen aufrecht und sind nach vorn gerichtet. Seine Augen haben eine ovale Form und sind in der Regel ziemlich dunkel. Der Körper des Buhundes ist kräftig und gut bemuskelt, die Brust tief. Die ebenfalls kräftigen und geraden Gliedmaßen ermöglichen dem Buhund einen mühelosen Gang mit gutem Vorwärtsschub. Seine Rute trägt er fest eingerollt über der Rückenmitte.

Das vorwiegend kurze, aber sehr volle und dichte Haarkleid fühlt sich relativ fest an, es liegt eng am Körper. Die dicke Unterwolle ist im Gegensatz zum Deckhaar weich und flauschig. Sie erlaubt es dem Buhund, sich auch bei ungemütlichen Temperaturen stundenlang im Freien aufzuhalten. Die Farben des Buhundes sind ein helles Weizen, eventuell mit leichter rötlicher Färbung und Schwarz. Eine Maske am Kopf ist gemäß den Rassestandards zulässig, jedoch sollten so wenig weiße Haare wie möglich vorhanden sein.

Wesen und Verhalten

Der Buhund wird heute aufgrund seines freundlichen und kinderlieben Wesens gerne als Familienhund gehalten. Er liebt seine Menschen und bewacht sie, genau wie Haus und Hof. Lautstark werden jedes ungewöhnliche Ereignis und jeder unbekannte Besucher gemeldet. Obwohl er sich gut mit anderen Haustieren versteht, kann es vorkommen, dass er beim Spaziergang anderen Hunden gegenüber eher unfreundlich reagiert.

Der lebenslustige, kleine Kerl steckt voller Energie, die er täglich ausleben möchte. Das heißt für seinen Besitzer, dass lange Spaziergänge und ausreichend Beschäftigung für seinen Buhund eingeplant werden müssen. Die Intelligenz und der Arbeitseifer des Hundes machen ihn für verschiedene Hundesportarten geeignet. Die Aufgaben beim Agility oder Obedience fordern Kopf und Körper. Der Buhund erledigt sie mit Bravour und eignet sich daher auch für Wettkämpfe in diesen Hundesportarten.

In der Familie ist der Buhund anhänglich und sehr auf seine Menschen bezogen. Das Alleinsein fällt ihm schwer. Daher muss bereits der Welpe mit viel Liebe, Geduld und Leckerchen daran gewöhnt werden, wenigsten für ein paar Stunden allein zu Hause zu bleiben. Auch der bravste Hund kann seinen Herrn nicht auf allen Wegen begleiten. Liebevoll und konsequent sollte auch die Erziehung des Buhundes aufgebaut werden.

Hier kann sein unermüdlicher Spieltrieb von Vorteil sein. Integriert man das Erlernen der Grundkommandos in ein Bewegungs- oder Suchspiel, wird der aufmerksame und eifrige Buhund schnell umsetzen, was sein Mensch von ihm fordert. Wichtig sind immer viel Geduld und Liebe. Eine harte Behandlung ist bei der empfindlichen Natur des Buhundes eher kontraproduktiv.

Der kleine Norweger passt sich hervorragend den Gepflogenheiten seiner Familie an und sucht stets Kontakt zu seinen Menschen. Er ist anhänglich, liebevoll und ein toller Spielkamerad, liebt aktive Spiele und tollt gern mit den Kindern im Garten herum. Allerdings muss man stets ein Auge auf ihn haben, wenn er allein durch den Garten geht, denn Löcher graben gehört zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, wenn er nicht anderweitig gefordert wird. Daher sollte er, neben den regelmäßigen Spaziergängen, immer wieder mit intelligenten und abwechslungsreichen Spielen beschäftigt werden. Beispielsweise gehört das Apportieren von Gegenständen zu den Dingen, die dem Buhund besonderen Spaß machen. Da er gerne lernt, können ihm auch besondere Tricks beigebracht werden. Das macht ihn zum geeigneten Kandidaten für das Dog-Dancing.

Um die passende Sportart für den Buhund zu finden, sollte man verschiedene Möglichkeiten ausprobieren. Der Hund wird seinem Menschen zeigen, was ihm besonderen Spaß macht. Ein ausgewachsener Buhund ist der ideale Partner beim Wandern, Joggen, Radfahren oder Reiten. Da er einen angeborenen Hüteinstinkt besitzt, wird er sich niemals allzu weit von seinem Herrn entfernen oder gar weglaufen.

Neben der körperlichen und geistigen Auslastung benötigt der Buhund ebenso seine Ruhepausen, die man ihm unbedingt gönnen sollte. Dann wird er sich gerne von seinen Menschen mit ausgiebigen Streicheleinheiten verwöhnen lassen oder einfach nur faul auf seiner Decke liegen.

Die Pflege

Das dichte Fell des Buhundes benötigt wöchentliches Bürsten, besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. Am besten benutzt man einen feinen Stahlkamm, um die losen Haare zu entfernen. Wird bereits der Welpe an diese Pflegeprozedur gewöhnt, ist das Kämmen schnell erledigt und der Hund genießt die besondere Aufmerksamkeit, die ihm hier geschenkt wird.

Schmutzrückstände im Fell werden mit einem feuchten Tuch vorsichtig entfernt. Ein Bad ist für den Buhund nur in Ausnahmefällen (bei wirklich starker Verschmutzung) erforderlich. Ein mildes Hundeshampoo schont dabei die Haut des Hundes. Augen und Ohren sollten regelmäßig kontrolliert werden. Ist eine Reinigung erforderlich, können spezielle Augen- und Ohrreiniger benutzt werden. Hunde, die vorwiegend auf weichen Böden unterwegs sind, benötigen von Zeit zu Zeit auch einen Rückschnitt der Krallen, da sie sich nicht automatisch abnutzen.

Mögliche Krankheiten

Der Buhund hat von Natur aus eine robuste Gesundheit, erblich bedingte Krankheiten sind eher selten. Allerdings wurde hin und wieder eine maligne Hyperthermie beobachtet. Diese Krankheit fällt nur auf, wenn ein Tier operiert wird. Durch die Narkosemittel kann es zu Störungen im Stoffwechsel der Skelettmuskulatur kommen, die unbehandelt tödlich verlaufen können.

Gelegentlich treten die Hüftgelenksdysplasie und verschiedene Augenerkrankungen (Katarakt) auf. Es empfiehlt sich daher, bereits den Welpen daraufhin untersuchen zu lassen, um im Ernstfall rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, Impfungen und eine ausgewogene Ernährung erhalten die Gesundheit des Buhundes.

Die Geschichte des Buhundes

Der Buhund, bzw. seine Vorfahren, waren schon zur Zeit der Wikinger Hüter der Höfe und der Viehherden. Auch als Jagdhund wurde er aufgrund seines großen Mutes und seiner Beweglichkeit gerne eingesetzt. Knochenfunde beweisen, dass die Hunde mit ihren Herren (als Grabbeigaben zum Schutz im Jenseits) beigesetzt wurden.

Im Jahr 1913 stellte man den Buhund auf einer Agrar-Ausstellung vor. Eigene Ausstellungen der Hunderasse gab es erst ab den 1920er Jahren. Der „Norsk Buhundklubb“ wurde 1939 ins Leben gerufen und im Jahr 1943 erkannte der FCI den Buhund als eigenständige Rasse an. Trotzdem hält sich der Bekanntheitsgrad des Buhundes in Europa, außer in Norwegen und England, in Grenzen.

Fotos: Buhund


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