Basset Artesien Normand
- Trainierbarkeit:
- Haarausfall:
- Ausdauer:
- Wachhund:
- Umgang mit Kindern:
- Beliebtheit:
Wissenswertes über den Basset Artesien Normand
Das ist ja ein Hush Puppy, werden viele Menschen sagen, wenn sie den Basset Artesien Normand zum ersten Mal sehen. Dieser merkwürdige "Hundename" hat sich über Jahrzehnte für den Basset bei der Bevölkerung eingeprägt. Doch wie kommt er zu der Bezeichnung, die eigentlich für kleine, frittierte Maismehlbällchen aus der Südstaatenküche Amerikas steht?
Im Jahr 1958 entwickelte in den Vereinigten Staaten eine Firma bequeme Schuhe, nannte sie Hush Puppies und wählte den Basset als ihr Markenzeichen, da er so viel Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt. Dies sollte der Käufer mit den Schuhen in Verbindung bringen. Das Vorhaben gelang, und der Basset machte die Schuhe bis heute weltbekannt. Der edel aussehende Hund sorgte für reichlichen Absatz.
Eigentlich ist der Basset Artesien Normand ein ausgesprochener Jagdhund, der seinen Herrn auf der Jagd nach Niederwild begleitet. Der Basset legt ein moderates Tempo vor, dem der Jäger leicht folgen kann. Er arbeitet allein oder in der Meute, verfolgt laut bellend das Wild selbständig durchs Unterholz und treibt es seinem Herrn zu. Gejagt werden Kaninchen, Hasen oder Rehe.
Die Heimat des Basset Artesien Normand liegt in Frankreich. Der FCI (Fédération Cynologique Internationale) hat die Rasse offiziell anerkannt und in die Gruppe der Kleinen Laufhunde, bzw. Schweißhunde eingruppiert. Der Basset wird bis zu 36 cm hoch und etwa 20 kg schwer. Auffallend sind sein verhältnismäßig langer Körper, die kurzen Beine, das zwei- oder dreifarbige Fell und die langen, weichen Schlappohren.
Von Natur aus hat der Basset ein munteres und temperamentvolles Wesen, welches ihm bei der Jagd in der Meute zugutekommt. Unter vielen Artgenossen fühlt er sich wohl, jedoch muss seine "Familie" nicht unbedingt aus anderen Hunden bestehen. Auch für die Zweibeiner ist er ein idealer Gefährte, der sich mit Ruhe und Gelassenheit in die Familie einfügt. Kindern gegenüber benimmt er sich ruhig und freundlich, ältere Kinder werden zu heiß geliebten Spielkameraden. Mit ihnen rennt er um die Wette, holt unermüdlich das Bällchen oder spielt Verstecken. In den Ruhepausen freut er sich über ausgiebige Streicheleinheiten, dennoch benötigt er auch einmal Zeit für sich, die man ihm unbedingt gewähren sollte. Durch seine Sanftmütigkeit und Treue wird er zum idealen Familienhund, wenn ihm genügend Auslauf und Beschäftigung geboten wird. Ein Stubenhocker in einer Stadtwohnung ist sicher nicht der richtige Besitzer für einen Basset Artesien Normand, der täglich körperlich und geistig gefordert werden will.
Manchmal zeigt sich der Basset jedoch auch eigensinnig und dickköpfig, Eigenschaften, gegen die bereits im Welpenalter etwas unternommen werden muss. Der Basset benötigt eine konsequente Erziehung, die aber nicht mit Strenge, sondern mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld erfolgen sollte.
Der Basset Artesien Normand kurz und bündig
- Der Basset ist vom FCI als Jagdhund anerkannt.
- Bei genügend Auslauf und Beschäftigung eignet sich der Basset auch als Familienhund.
- Trotz seines lang gestreckten, kräftigen Körpers vermittelt er Eleganz und Adel.
- Der Basset hat zwar viel Temperament, strahlt jedoch Ruhe und Gemütlichkeit aus.
- Rüden und Hündinnen werden bis 36 cm hoch und 20 kg schwer.
- Ihre Lebenserwartung liegt bei 15 Jahren.
- Der ausgeprägte Wachtrieb macht den Basset zu einem guten Aufpasser für Haus und Hof.
- Auffällig sind seine Farben, ein helles Braun mit schwarzem Mantel und weiß oder nur hellbraun und weiß.
- Der Basset erreichte als Markenzeichen für bequeme Schuhe eine große Bekanntheit.
Rassemerkmale des Basset Artesien Normand
Der Basset ist ein kräftig gebauter und gut bemuskelter Jagdhund mit relativ kurzen Beinen, einem lang gestreckten Körper und einem glatten, zwei- oder dreifarbigen Fell. Auffällig ist der edel geformte Kopf mit den langen, weichen Ohren, die etwas eingedreht sind und mit einer Spitze enden sollten. Seine großen, dunklen Augen drücken Ruhe und Gelassenheit aus. Der lange Hals geht oben in einen festen und breiten Rücken über, im unteren Bereich verbindet er sich mit einer stattlich ausgebildeten Brust, bei der das Brustbein gut sichtbar ist.
Der lange Schwanz wird wie ein Säbel getragen. Von einer kräftigen, hoch angesetzten Wurzel verjüngt er sich gleichmäßig in die Spitze, die gerade eben den Boden berühren darf. Bei der Jagd im hohen Gras stellt der Basset seine Rute auf, sodass er vom Jäger gut wahrgenommen werden kann.
Vorder- und Hinterläufe des Basset sind kurz, aber kräftig, ebenso die dicken Pfoten, die an den Vorderläufen etwas nach außen gedreht sind. Der Gang ist frei und gleichmäßig.
Das kurze, eng anliegende Fell ist gescheckt. Es weist zwei oder drei Farben auf. Der zweifarbige Basset trägt ein helles Braun (falbfarben) und Weiß, der dreifarbige hat zusätzlich einen schwarzen Sattel.
Informationen zum Basset Artesien Normand
Wesen und Verhalten des Basset Artesien Normand
Der Basset wurde für die Jagd gezüchtet, eine Arbeit, die seinen Charakter geprägt hat. Als Meutehund hat er eine hohe Sozialverträglichkeit, die ihn auch als angenehmes vierbeiniges Familienmitglied auszeichnet. Allerdings benötigt er, wenn er als reiner Familienhund gehalten wird, viel Auslauf und Beschäftigung. Er begleitet seine Menschen gern beim Joggen, liebt Suchspiele und macht auch bei vielen Hundesportarten, bei denen er nicht springen muss (die Beine sind zu kurz) eine gute Figur. Statt dessen punktet er mit Ausdauer, großer Motivation und guter Disziplin.
Bemerkenswert ist seine hohe Intelligenz, die ihn bei der Jagd veranlasst, in zweifelhaften Situationen selbständig zu entscheiden und zu handeln. Diese Eigenschaft, gepaart mit einem nicht zu verachtenden Dickkopf, macht es für den Besitzer eines Bassets erforderlich, bereits dem Welpen eine konsequente Erziehung mitzugeben. Liebe und Geduld, sowie viele Wiederholungen sind erforderlich, um den Basset zu einem tauglichen Jagd- und Familienhund zu machen. Hat er seine Lektionen einmal gelernt, wird er zum treuen und angenehmen Begleiter, der bei der Jagdarbeit, dank seiner empfindlichen Nase, zuverlässig die Spur verfolgt und den Jäger ohne große Hast ans Ziel bringt.
Zu Hause benimmt sich der Basset ausgesprochen ruhig, unaufdringlich und sanftmütig. Er spielt gern mit den Kindern, lässt sich von seiner Herrin mit Streicheleinheiten verwöhnen, hat aber gleichzeitig den Garten immer im Auge. Seine feine Nase meldet jeden Eindringling, der umgehend verjagt wird.
Die Pflege des Basset Artesien Normand
Die Pflege des Bassets ist relativ unkompliziert. Das Fell sollte alle zwei bis drei Wochen, bei Bedarf natürlich auch öfter, gut gebürstet werden. Hin und wieder kann es mit einem feuchten Lappen von Staub und Schmutzrückständen befreit werden. Baden sollte man den Basset nur, wenn es unbedingt sein muss.
Ein besonderes Augenmerk gilt den Ohren und den Augen des Bassets. Aufgrund der langen Ohren kann er Schmutz nur schlecht heraus schütteln. Also sollte öfter einmal nachgesehen und mit einem weichen, feuchten Tuch gesäubert werden. Hartnäckige Verkrustungen lassen sich durch einen speziellen Ohrreiniger problemlos lösen. Auch die schönen Augen des Bassets sollten regelmäßig von Verklebungen befreit werden.
Wenn der Hund häufig über asphaltierte Wege geführt wird, reiben sich seine Krallen in der Regel von allein ab. Bei Bassets, die in erster Linie in Wald und Feld unterwegs sind, müssen die Krallen in regelmäßigen Abständen kontrolliert und bei Bedarf geschnitten werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Krankheiten beim Basset Artesien Normand
Der Basset gehört zu den robusten und widerstandsfähigen Hunden. Allerdings muss bei seiner Fütterung auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden, da er schnell übergewichtig werden kann.
Ohrenentzündungen können beim Basset häufiger vorkommen. Eine gute Pflege kann hier vorbeugen.
Der ausgesprochen lange Rücken des Bassets führt hin und wieder ebenfalls zu Problemen, wie zum Beispiel Blockaden von einzelnen Wirbeln. Sobald Veränderungen beim Gang oder in der Haltung auffallen, sollte ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Moderne Physiotherapie wird die Rückenprobleme schnell wieder in Ordnung bringen.
Die Geschichte des Basset Artesien Normand
Schon seit Jahrhunderten werden in Frankreich bassetartige Hunde gezüchtet. Sie sind die Ahnen des Basset Artesien Normand und des englischen Basset Hound.
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es zwei verschiedene Typen von Bassets. Der Typ D`Artois besaß gerade entwickelte Beine, die Vorderläufe des Typs Normand waren ausgedreht. Um 1900 gelang es dem Züchter Leon Verrier die besten Eigenschaften beider Typen zu vereinen. Es entwickelte sich ein Basset mit edlem Aussehen und mit nur leicht ausgedrehten Vorderbeinen. Sein Name, Basset Artesien Normand, wurde 1924 anerkannt. Verrier versuchte in den folgenden Jahren die Rassemerkmale seiner Zucht zu verdeutlichen. Im Buch der Standards für die Laufhunde wurden 1930 jedoch noch beide Bassettypen eingetragen, wobei der Basset Artesien Normand nur als Übergangsstufe für eine neue Bassetrasse ohne die Merkmale des Typs Artois angesehen wurde. Erst ab 1938 wird der Basset Artesien Normand im Zuchtbuch als eigenständige Rasse geführt.
Bassets wurden früher vom französischen Adel gern in einer Jagdmeute gehalten und mit Stolz den Jagdgesellschaften präsentiert. Auch heute noch gibt es Schlösser in Frankreich, die alljährlich im Sommer Jagdfeste veranstalten und Jagden mit der Bassetmeute veranstalten.
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