Bologneser

Kleine Hunderasse Bologneser
  • Trainierbarkeit: 8 Sterne
  • Haarausfall: 1 Stern
  • Ausdauer: 8 Sterne
  • Wachhund: 5 Sterne
  • Umgang mit Kindern: 10 Sterne
  • Beliebtheit: 5 Sterne

Alles Wissenswerte zum Bologneser

Der kleine Bologneser gehört zur großen Gruppe der Bichons, der französische Name für "Schoßhündchen". Er ist zwar klein und verschmust, sitzt auch gerne auf dem Schoß, aber ein ausgesprochenes Schoßhündchen ist er nicht, im Gegenteil!

Der wuschelige Bursche hat ein liebenswertes, freches Wesen mit dem er seinen Menschen im Sturm erobert und möglichst nicht mehr frei lässt. Er will überall dabei sein, braucht viel Liebe und noch mehr Streicheleinheiten, um glücklich zu sein. Ist ihm das, was er bekommt zu wenig, wird er sich lautstark bemerkbar machen. Manchmal scheint er tatsächlich beleidigt zu sein.

Der Bologneser geht gern spazieren (aber nicht so lange) und spielt ausgiebig mit den Kindern, allerdings benötigt er zwischendurch hin und wieder eine Pause. Wenn er ausreichend getobt hat, verbringt er den Rest des Tages gern auf der Couch und genießt die Aufmerksamkeiten, die man ihm zukommen lässt.

Fremden gegenüber ist er erst einmal zurückhaltend. Ungewöhnliche Geräusche quittiert er mit einem Bellen, alles Eigenschaften eines guten Wachhundes. Andere Tiere in seiner Umgebung sind in der Regel kein Problem.

Aufgrund seiner geringen Größe ist er der ideale Hund für eine Wohnung in der Stadt. Das hektische Leben in der Großstadt ist für ihn kein Problem. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Bologneser benötigt zwar seinen regelmäßigen Auslauf, ist aber sonst relativ anspruchslos, wenn er seinen Menschen bei sich hat und für ein wenig Beschäftigung gesorgt ist. Da der Bologneser sehr gelehrig ist, kann man ihm gut kleine Kunststücke beibringen, die er dann gerne einem kleinen Publikum darbietet. So wird er körperlich und geistig gut ausgelastet.

Ein wenig Arbeit bereitet das wuschelige Fell des Bolognesers. Kämmen und Bürsten gehören zur täglichen Pflege, damit die feinen Haare nicht verfilzen. Wenn der Bologneser bereits als Welpe an diese Prozedur gewöhnt wird, wird der erwachsene Hund beim Kämmen gern stillhalten und die Aufmerksamkeit genießen.

Der Bologneser kurz und bündig

  • Die Rasse war bereits bei den alten Griechen bekannt.
  • Er kommt ursprünglich aus Italien.
  • Der FCI hat die Rasse als Gesellschafts- und Begleithund anerkannt.
  • Rüden werden 27 cm - 30 cm groß und wiegen etwa 2,5 bis 4 kg.
  • Weibchen bleiben mit 25 cm bis 28 cm etwas kleiner und werden auch nicht ganz so schwer.
  • Er ist ein idealer Begleiter für Jung und Alt, für Einzelpersonen oder Familien.
  • Aufgrund seiner Größe fühlt er sich auch in einer Stadtwohnung wohl.
  • Er erreicht ein Alter von etwa 15 Jahren und mehr.
  • Eine Besonderheit ist sein reinweißes, gelocktes Fell.

Rassemerkmale des Bolognesers

Der kleine Familienhund ist vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt und wird dort in der neunten Gruppe als "Gesellschafts- und Begleithund" geführt. Rüden haben eine Widerristhöhe von 25 cm - 30 cm, Hündinnen bleiben mit 25 cm - 28 cm etwas kleiner. Das Gewicht des Bolognesers liegt bei 2,5 - 4 kg.

Er besitzt einen kompakten, aber zarten Körper und wirkt etwas gedrungen. Seine Rumpflänge entspricht seiner Widerristhöhe, er ist also nahezu quadratisch aufgebaut. Der Schwanz verlängert die breite Kruppe und krümmt sich über dem Rücken.

Der Kopf des Bolognesers hat eine mittlere Länge, seine dunklen Augen sind groß, rund und haben einen schwarzen Rahmen. Betrachtet man sein Gesicht von vorn, wirkt es ebenfalls quadratisch. Die langen Ohren des Bolognesers sind hoch angesetzt, werden aber hängend getragen.

Seine Vorder- und Hinterbeine stehen jeweils senkrecht und parallel, die Pfoten sind oval und haben schwarze Krallen. Eine Besonderheit ist das lange, reinweiße, lockige Fell.

Wesen und Charakter

Obwohl der Bologneser wie ein süßes Kuscheltier aussieht und man ihn sofort auf den Arm nehmen und knuddeln möchte, ist er in jeder Hinsicht ein "richtiger" Hund. Er besitzt einen starken Charakter, ist temperamentvoll und aufgeweckt. Seiner Familie gegenüber ist er sehr anhänglich und treu. Aggressivität kennt er nicht. Das macht ihn zu einem tollen Spielkameraden für Kinder. Sind diese noch klein, muss man aufpassen, dass sie den kleinen Kerl nicht vor lauter Liebe erdrücken.

Durch seine geringe Größe eignet sich der Bologneser gut für die Haltung in einer Stadtwohnung. Hier kann er immer in der Nähe seines Menschen sein und das Heim bewachen, denn er passt gut auf und schlägt bei ungewöhnlichen Ereignissen zuverlässig an. Der fröhliche und anhängliche Bologneser liegt gern auf der Couch und lässt sich verwöhnen, er benötigt jedoch auch reichlich Auslauf in Form von ausgedehnten Spaziergängen und soziale Kontakte zu anderen Hunden.

Bologneser sind sehr intelligent und hören aufmerksam zu, wenn man ihnen etwas beibringen möchte. Aufgrund dessen ist seine Erziehung unproblematisch. Beim Erlernen von Kunststücken zeigt sich sein ganzes Können. Daher eignet er sich hervorragend für einen Hundesport, der seiner Größe entspricht, wie beispielsweise Dog-Dancing oder Mini-Agility.

Pflege des Bolognesers

Im Grunde unterscheidet sich seine Pflege nicht viel von der anderer Hunde. Die Pfoten müssen nach dem Spaziergang gesäubert und mit Fettcreme geschmeidig gehalten werden (gerade im Winter wegen des Streusalzes unverzichtbar). Eine Kontrolle der Krallen ist ebenfalls erforderlich. Im Normalfall nutzen sie sich beim Gehen auf hartem Untergrund ab, nur die fünfte, hoch angesetzte Kralle (Wolfskralle) nicht. Sie muss von Zeit zu Zeit mit einer Krallenschere gekürzt werden, damit sie nicht ins Fleisch wächst. Wer das nicht selbst erledigen möchte, geht zum Tierarzt oder in einen Hundesalon.

Sind die Ohren verschmutzt, wird ein Tropfen Ohrreiniger hinein gegeben und einmassiert. Der Hund schüttelt den Schmutz dann heraus. Störende Härchen in der Ohrmuschel können leicht mit einer Pinzette ausgezupft werden (ist für den Bologneser schmerzfrei).

Auch eine Kontrolle auf Hautirritationen und Parasitenbefall sollte regelmäßig stattfinden, sodass man im Ernstfall sofort handeln kann.

Die Augen des Bolognesers bedürfen einer besonderen Pflege. Sie tränen häufig, und die Tränen hinterlassen im Fell auffällige, unschöne Spuren. Daher sollten die Augen regelmäßig mit einem weichen Tuch und etwas Augenwasser gesäubert werden. Es können auch spezielle Pflegecremes aufgetragen werden.

Das reinweiße Fell des Bolognesers ist relativ pflegeintensiv. Um Verfilzungen zu vermeiden, müssen abgestorbene Haare mindesten zweimal in der Woche gründlich ausgebürstet werden. Am besten steht der Bologneser dabei auf dem Tisch. Damit er bei dieser Prozedur auch still hält, ist es empfehlenswert, ihn bereits im Welpenalter an Kamm, Bürste und Tisch zu gewöhnen. Ein Haarschnitt ist nicht unbedingt erforderlich. Hält man die Haare für zu lang, kann man sie mit der Schere ein wenig stutzen. Auch häufiges Baden ist nicht notwendig. Es entzieht der Haut das schützende Fett und führt unter Umständen zu Hauterkrankungen. Alle zwei Monate ein Bad mit Hundeshampoo ist völlig ausreichend.

Krankheiten des Bolgnesers

Der Bologneser ist eine außergewöhnlich gesunde Hunderasse. Allerdings kommt bei ihm die bei Kleinhunden häufige Patellaluxation (die Kniescheibe springt aus ihrer Führung) vor. Daher sollte man beim Kauf eines Welpen auf erbgesunde Elterntiere achten. Werden Auffälligkeiten beim Laufen bemerkt, zum Beispiel ein Hinken oder Lähmungserscheinungen, sollte sofort tierärztlicher Rat eingeholt werden.

Auch die Tränenkanäle machen beim Bologneser oftmals Probleme. Es fließt ständig Tränenflüssigkeit aus dem Auge, die das umliegende Fell verklebt und eine rötliche Färbung hervorruft. Hier sind besonders sanfte Pflegemaßnahmen erforderlich.

Zahnstein ist ein Problem bei vielen Hunden, so auch beim Bologneser. Man kann ihn von klein auf ans Zähne putzen gewöhnen oder ihm regelmäßig Kauknochen geben, damit sich die Zahnbeläge abreiben. Bei hartnäckigem Zahnstein muss dieser vom Tierarzt entfernt werden.

Die Geschichte des Bolognesers

Die Ahnen des Bolognesers waren bereits im alten Griechenland bekannt. Auch die adeligen Römer, später die Adelskreise in Frankreich und Italien waren von den niedlichen weißen Hündchen begeistert, die mit der Rasse des Maltesers verwandt sind. Katharina die Große und Kaiserin Maria Theresia hielten sich Bologneser, für große Maler, wie z. B. Tizian, stand der Bologneser Modell.

Man nimmt an, dass Seefahrer den kleinen Hund im 11. oder 12. Jahrhundert von den Balearen nach Bologna brachten, die Stadt in Italien, die ihm zu seinem Namen verhalf. Als der Adel nach jahrhundertelanger Herrschaft seinen Einfluss verlor, sank auch die Nachfrage nach Bolognesern. Erst im 20. Jahrhundert wurde er als idealer Stadt- und Familienhund wiederentdeckt. Im Jahr 1956 hat der FCI (Fédération Cynologique Internationale) die historische Rasse des Bolognesers, die über Hunderte von Jahren erfolgreich gezüchtet wurde, offiziell als eigenständige Rasse anerkannt.

Fotos: Bologneser


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